Waldbrand

Gefahrstufen

Während der Waldbrandsaison (März bis Oktober) stellt der Deutsche Wetterdienst täglich aktualisierte Prognosen der Waldbrandgefahren für Deutschland bereit (außerhalb dieser Zeit erscheint lediglich ein Testbild). Sie können die Prognosekarte über die Homepage des DWD unter www.dwd.de aufrufen.

 

Der Waldbrandgefahrenindex hat als Eingangsgrößen die meteorologischen Elemente Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Niederschlagssummen sowie während der Frühjahrsmonate Schneehöhen. Ein wichtiges Kriterium ist der Stand der Vegetation.

Waldbrände in Mitteleuropa sind nur selten Naturereignisse. Nur zwischen drei Prozent und zehn Prozent werden von Blitzschlägen verursacht. Über 90 Prozent der Waldbrände sind auf menschliches Handeln oder Fehlverhalten zurückzuführen. Die Ursachen reichen von der sorglos weggeworfenen Zigarettenkippe über die Selbstentzündung (zum Beispiel alter Munition aus den Weltkriegen), Abstellen von Fahrzeugen mit heißen Katalysatoren über brennbarem Untergrund bis zur Fahrlässigkeit im Umgang mit offenem Feuer und zur Brandstiftung. Letztere ist die häufigste bekannte Waldbrandursache!

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Die horizontale Ausbreitung hängt hauptsächlich vom verfügbaren brennbaren Material, dem Wind (Laufgeschwindigkeit, Flugfeuer) und Gelände ab. Berg- oder Hangaufwärts breiten sich Feuer schneller aus.

Die vertikale Ausbreitung wird von der Hitze des Bodenfeuers und dem Vorhandensein so genannter Feuerbrücken (brennbarer Unterwuchs, tiefe Äste) bestimmt.

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Eine Brandausbreitung von über 1 km/h ist selten. Ein gesunder, erwachsener Mensch kann einem Waldbrand normalerweise entkommen. Bei Bodenbränden ist die Feuerfront zudem nur ein schmaler Saum, der zur Rettung durchaus überquert werden kann, da die dahinter liegende Fläche nicht mehr brennt. Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Geräuschkulisse eines Vollfeuers, die Rauchentwicklung, Schadstoffe, Flugfeuer usw. können zur Desorientierung, zur

 

Man unterscheidet:

Bodenfeuer (-brände)

Es brennt nur die Bodenvegetation und die Bodenauflage. (Relativ geringe Wärme, langsam laufend, relativ leicht zu bekämpfen)

 

Vollfeuer (-brände)

Es brennt die Bodenauflage und die Waldvegetation bis in die Baumkronen. In Mitteleuropa ist ein Vollfeuer immer an ein Boden feuer gebunden. (Große Wärme, schnell laufend, schwer zu bekämpfen)

 

Moorbrände

Es brennt der ausgetrocknete Teil des Moorkörpers. (Brennt im Verborgenen, langsame  Ausbreitung, sehr schwer zu bekämpfen, gefährlich)

 

Flugfeuer

Brennende Pflanzenteile werden durch den Wind und die Thermik des Feuers bei Vollbränden über die Feuerfront hinausgetragen und verursachen jenseits der Feuerfront ein neues Feuer. (Achtung – Gefahr des Einschließens der Löschkräfte!)

 

Richtiges Verhalten im Wald

Waldbrände entstehen in unseren Breitengraden meist aus fahrlässiger Unachtsamkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung.

 

·      Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe, außer an hierzu ausdrücklich ausgewiesenen Plätzen!

·      Nicht Rauchen und keine Zigarettenreste fortwerfen! Dies gilt auch für die Autofahrt innerhalb oder entlang Wald!

·       Keine Glasabfälle liegen lassen, sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken!

·      Nicht mit dem Fahrzeug über entzündlichem Untergrund parken!Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitzt sich stark und kann einen Brand auslösen! Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkflächen!

 

Denken Sie immer daran: Feuerwehrleute schützen sich im Löscheinsatz durch spezielle Schutzkleidung und mit Atemschutzgeräten. Betroffene und Anlieger eines Hausbrandes

können evakuiert werden. Flora, Fauna und die Tierwelt jedoch bleiben im Brandfall ihrem Schicksal überlassen.

 

Bei Caravan und Camping

Die nachfolgenden Hinweise helfen Ihnen, zusätzlich bei Caravan oder Camping die Entstehung eines Waldbrandes zu vermeiden.

 

Risiken bestehen bei…

 

… Kochstellen

·         durch flatternde Gardinen

·         durch fehlenden Windschutz

 

… Heizeinrichtungen

·       durch nicht ausreichenden Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen (Wärmestau)

 

… offenem Feuer

·         durch unbeaufsichtigte Kerzen auf brennbaren Untersätzen

·         beim Grillen

·         beim Fondue

·         beim Lagerfeuer

 

… Gasflaschen

·         durch undichte Anschlüsse

·         durch poröse Schläuche

 

Brandmeldung 112

Im Falle eines Wald- oder Flurbrandes ist sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 oder eine Polizeidienststelle (Notruf 110) zu verständigen. Dabei sind möglichst die

nachfolgenden Daten zu übermitteln:

 

Wo brennt es?

 

Möglichst genaue Ortsangabe. In Waldgebieten ausgewiesene Notfallpunkte sind mit einer eindeutigen Identifikationsnummer versehen und sind den Rettungsdiensten bekannt (ähnlich einer

Notrufsäule an Autobahnen). Ist dies nicht möglich, beschreiben Sie markante Geländepunkte, wie z.B. außergewöhnlicher Baum, Waldwiese oder Felsen.

 

Wie brennt es?

 

Handelt es sich um ein Bodenfeuer oder Vollfeuer? Handelt es sich um Nadel-, Laub- oder Mischwald? Herrscht starker Wind? Sind Menschen in Gefahr? Sind Personen oder Sachwerte, wie Häuser und andere Einrichtungen gefährdet? Von wo melden Sie den Brand? Die Ortsangabe, von wo aus Sie den Brand melden, kann wichtig für die Orientierung der Feuerwehr sein. Wenn möglich, warten

 

 

Verhalten bei akuter Waldbrandgefahr

 

·      Beachten Sie das absolute Verbot für offenes Feuer in Wäldern und die behördlich erlassenen Verbote zum Betreten von Wäldern!

·      Halten Sie die Zufahrten zu Wäldern, Moor und Heide frei, beachten Sie unbedingt die erlassenen Park- und Halteverbote!

·      Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort unter Notruf 112; hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.

 

Wichtige Rufnummern

 

Feuerwehr und Rettungsdienst:

112

 

Polizei:

110

 

Krankentransport:

19222

 

Ärztlicher Bereitschaftsdienst:

116117

 

Bei Fragen senden Sie uns eine E-Mail an:

fragen@feuerwehr-herscheid.de

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