(23.12.2011)
Großeinsatz für Feuerwehr, Polizei und Deutsches Rotes Kreuz in Oberbrügge bei Halver. 100 Gebinde mit verschiedenen Chemikalien mussten in einem leer stehenden Haus überprüft werden. Scheinbar handelte es sich um Überreste eines privaten Chemielabors. Auch ein ABC-Truppe aus Herscheid kam zum Einsatz.
Am Freitag wurden der Polizei zahlreiche Chemikalien im Keller eines leerstehenden Hauses gemeldet. Sie alarmierte Feuerwehr, DRK und Spezialkräfte. Weil das Gebäude direkt an der Heerstraße liegt, wurde die Verbindungsstraße zwischen Halver und der B 54 für mehr als vier Stunden komplett gesperrt.
Unter Vollschutz erkundeten Feuerwehrleute die Lage in den betroffenen Kellerräumen. Sie fanden dort mehr 100 Gebinde mit verschiedenen Chemikalien vor. Die Gefäße hatten einen Inhalt von ca. 20 ml bis hin zur Fassgröße. Sie stammen offensichtlich aus den Überresten eines privaten Chemielabors, das der Vorbesitzer des Hauses dort unterhalten haben muss. Das Haus wurde inzwischen verkauft, der neue Besitzer hatte bereits mit Instandsetzungsarbeiten begonnen.
Die Freiwillige Feuerwehr Halver war mit dem Löschzug Stadtmitte und dem Löschzug Oberbrügge-Ehringhausen vor Ort. Verstärkung erhielten die Blauröcke durch zehn Mitglieder des ABC-Erkundungstrupps der Freiwilligen Feuerwehr Herscheid sowie den Gerätewagen Messtechnik der Meinerzhagener Wehr.
Eine Gefahr für die Anwohner oder Helfer bestand nach Aussage der Feuerwehr allerdings nicht, da keine Chemikalien ausgetreten waren. Alle Behälter waren fest verschlossen. Nach Rücksprache mit einer Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Dortmund entschieden die Verantwortlichen, dass von dem Lager keine akute Gefahr ausgeht. So wurde zum Abschluss des Einsatzes lediglich noch ein Abflussgully im Keller abgedichtet – zur Sicherheit, falls doch noch irgendwelche Flüssigkeiten austreten sollten.
Die Gefahrenabwehr im ABC-Einsatz stellt eine besondere Herausforderung an die Freiwillige Feuerwehr Herscheid dar. Der ABC-Zug ist mit jeweils einem vom Kreis bzw. Land zugewiesenen Fahrzeug ausgestattet und wird deshalb auch überregional alarmiert bzw. eingesetzt.
Ein Chemiker der Firma Lobbe kam zur Unterstützung der Feuerwehrleute nach Oberbrügge, um beim Einschätzen der Gefahrenlage zu helfen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort entschied der Experte, dass von den Behältern keine akute Gefahr ausgehe.
Text/Fotos: derwesten / Dirk Maximowitz
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